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Saladin Box:

Beim Trocknen der Gerste war früher viel Arbeit notwendig, da es ständig von Hand gewendet werden musste. Ende des 19. Jahrhunderts erfand der französische Ingenieur Charles Saladin die nach ihm benannte Box. Die Gerste befindet sich dabei in langen Betontrögen, das Wenden übernehmen Metallgabeln, die von einem Motor angetrieben werden. Heute werden anstelle der Saladin Boxes meist moderne Drum Maltings eingesetzt.



Sample Safe:




Sanderson, William:

Begründer der Whiskyfirma Wm. Sanderson & Son Ltd. in Leith/Schottland. William Sanderson gründete 1863 die Firma als Großhandel für Whisky, Magenbitter und Obstbrände. Neben "John Dewar" gilt er als einer der ersten, der Whisky in Flaschen abfüllte. Weltberühmt ist sein "VAT 69", den er mit seinem Sohn kreierte. Dazu ließen die Sandersons ein Testpublikum aus fast 100 verschiedene Proben auswählen. Die Mischung Nr. 69 erzielte  den größten Beifall.



Schmuggel:

Der Schmuggel war schon immer untrennbar mit der Herstellung von Whisky verbunden. Das hängt zum einen mit den hohen Steuern zusammen, die schon im 17. Jahrhundert erhoben wurden, zum anderen mit illegaler Herstellung oder auch mit einem generellen Alkoholverbot, wie zu Zeiten der amerikanischen Prohibition, als der Whiskyschmuggel seine Blütezeit erlebte.



Schottland:

Das klassische Whiskyland, auch wenn er hier nicht erfunden wurde. Dieses Privileg nimmt Irland für sich in Anspruch. Nirgendwo gibt es mehr Brennereien als hier und nirgends sonst ist die Vielfalt so groß. Allein die klassischen Single Malts bieten ein beeindruckendes Spektrum von den leichten Lowlands über die aromatischen Speysides bis hin zu den ausdrucksstarken Islay Whiskys. Für die Whiskyherstellung gelten in Schottland strenge gesetzliche Regeln. So ist ein Scotch nicht nur hier destilliert worden, er reifte hier auch mindestens drei Jahre in einem Eichenfass.



Scotch Malt Whisky Society, The (SMWS):

Ein schottischer Malt Whisky Club, der sich um eben jenes Getränk bemüht. So betätigt sich der Club auch als unabhängiger Abfüller, mit der Einschränkung, dass er nur an Mitglieder verkauft. Der SMWS hat mittlerweile Unterabteilungen und auch Clubräume in vielen Ländern, leider nicht in Deutschland. Ein regelmäßiger Newsletter informiert die Mitglieder über die Neuigkeiten.



Scotch Whisky:

Der Sammelbegriff für in Schottland hergestellten Whisky ist gesetzlich geschützt und einigen Auflagen unterworfen. So muss der Whisky hier destilliert werden und auch hier reifen und das mindestens drei Jahre in Eichenfässern, die nicht mehr als 700 Liter Inhalt haben dürfen. Die Lagerung wird unter Zollaufsicht in den "Bonded Warehauses" durchgeführt. Der abgefüllte Whisky muss einen Alkoholgehalt von mindestens 40 Vol.% aufweisen. Diese Regelungen gelten unabhängig davon, ob es sich um Malt, Grain oder Blended Whisky handelt.



Scotch Whisky Association (SWA):

Verband schottischer Destillerien und Markenhersteller für schottische Whiskys. Die SWA tritt für die Wirtschaftsinteressen der Produzenten, die weltweite Vermarktung sowie für die Einhaltung von Qualität und Image der schottischen Whiskyerzeugnisse ein.



Seagram:

Kanadischer Getränkekonzern. Seagram war lange Zeit der größte Getränkekonzern der Welt, was sich erst mit der Gründung von Diageo änderte. Seagram verdankt seinen Aufstieg zum Weltkonzern der amerikanischen Prohibition. Nach dem 2. Weltkrieg engagierte sich Seagram auch in Schottland, wo sie Chivas Brothers übernahmen. Mit ihrer Tochterfirma "Chivas Glenlivet Group" besitzen sie dort neun Destillerien und mehrere Abfüllanlagen. Seagram besitzt Sprituosenunternehmen sowie Wein- und Sektkellereien (z.B. Mumm)  in aller Welt. Heute liegt der Konzern weltweit auf Platz drei hinter Diageo und Allied Domecq.



Sherry:

Bekanntermaßen wird dieser spanische Wein seit langem in Großbritannien gerne und häufig getrunken. Deshalb wurde er schon früh in Fässern importiert und vor Ort abgefüllt. So war es auch kein Wunder, dass die Whiskyproduzenten diese Fässer für die Reifung ihres Destillats entdeckten. Im Gegensatz zu den sonst oft eingesetzten Bourbonfässern, verlehen sie dem Whisky eine weiche, schwere Note. Da es sehr unterschiedliche Sherrysorten gibt (z.B. Fino, Oloroso, Pedro Ximénez) können so charakterstarke Whiskys hergestellt werden. Allerdings sind Sherryfässer sehr viel teurer als Bourbonfässer und der starke Sherryeinfluß ist auch nicht immer gewünscht. Deshalb werden nach wie vor wesentlich mehr Whiskys in Bourbonfässern gelagert. Es existiert aber auch eine Mischform, die "Finishes", die eine Zeit in Sherryfässern (oder Rum, Cognac, u.s.w.) nachreifen.



Shiel:

Holzschaufel, die früher zum Wenden des Getreides beim mälzen (malting) gebraucht wurde. Heute wird dies meist mechanisch in den sog. "Drum Maltings" erledigt.



Signatory Vintage:

Schottische Firma. Unabhängiger Abfüller. Signatory Vintage wurde erst 1988 gegründet, hat aber in dieser kurzen Zeit schon eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Malts auf den Markt gebracht. Darunter befinden sich auch einige seltene Exemplare längst geschlossener Brennereien.



Silent Stills:

Silent Stiils bedeutet zu deutsch etwa "schweigende Brennkessel" und steht für eine eingemottete oder abgerissene Destillerie. Damit wird aber auch eine Reihe von sehr raren Single Malts, längst geschlossener Destillerien (Long Gone), die von Signatory Vintage herausgegeben wurde, bezeichnet.



Single Barrel:

Entsprechend den schottischen Single Cask werden auch in den USA Einzelfassabfüllungen vorgenommen. Diese werden als Single Barrel bezeichnet.



Single Cask:

Single Malts, die nur aus einem einzigen Fass kommen. Meist sind sie nicht kühlgefiltert oder gefärbt. Oft werden sie in Fassstärke abgefüllt. In der Regel ist auf dem Etikett die Fass- und Abfüllnummer vermerkt (z.B. Cask 3124, Bottle 79 of 489). Auch das Datum von Destillation und Abfüllung wird normalerweise angegeben.



Single Malt:

Der Flascheninhalt darf nur aus einer einzigen Brennerei stammen; er kann aber durchaus eine Mischung aus verschiedenen Fässern und sogar aus unterschiedlichen Jahrgängen - die Alterangabe entspricht dann dem jüngsten verwendeten - sein. Eigentlich widerspricht das der Idee vom Malt, als einem individuellem Getränk, jedoch sind die Destillerien daran interessiert, dass ihre Malts einen gewissen "Hausstil" besitzen. Das führt auch dazu, dass einige ihren Malts zur einheitlichen Farbgebung Zuckerkulör beifügen. Viele Destillerien beliefern unabhängige Abfüller, (z.B. Gordon&MacPhail, Cadenhead). Das sind Handelshäuser, die den Whisky unter ihrem Namen verkaufen oder für bestimmte Blends anderer Marken benutzen. Oft werden die Fässer dort auch noch länger gelagert. Siehe auch Malt Whisky.



Slainte:

Die Kurzform eines alten schottischen Trinkspruches. Slainte mhat, slainte mhor ist der originale Spruch (Gute Gesundheit, große Gesundheit). Slainte ist heute in Schottland und unter Whiskyliebhabern sehr beliebt und entspricht dem englischen "cheers" oder dem deutschen "Prost".



Skye, Isle of:

Insel der inneren Hebriden, vor der Westküste Schottlands. Obwohl die Isle of Skye viel größer als Islay ist, befindet sich hier, mit Talisker, nur eine Destillerie.



Smith, George:

Der Schotte George Smith erwarb 1823 die erste Lizenz zur legalen Herstellung von Whisky und eröffnete die Glenlivet Destillerie. Der Name Glenlivet wurde als schmückendes Beiwerk lange Zeit von vielen Destillerien gebraucht.



Sour Mash:

Das Sour Mash Verfahren wird üblicherweise bei amerikanischen Whiskyproduzenten angewendet. In Tennessee ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben. Die flüssigen Rückstände des ersten Destillationsvorgangs werden dabei gereinigt und als Sour Mash bei der Herstellung von Maische weiterverwendet. Dieses Verfahren soll bei der Gärung Bakterien am Wachstum hindern. Sour Mash wird auch als Backset bezeichnet.



Speyside:

Die wohl bekannteste Whisky-Region Schottlands. Sie befindet sich in den nördlichen Highlands entlang des "River Spey". Diesem Fluss mit seinem guten Wasser und den guten klimatischen Bedingungen ist es zu verdanken, dass sich hier sehr viele Destillerien auf engstem Raum angesiedelt haben. Es werden viele elegante Malts, häufig mit Sherryeinfluss produziert.



Spirit Safe:

Dem Spirit Safe, auch als Sample Safe bekannt, kommt bei der Destillation im Pot Still Verfahren eine entscheidende Bedeutung zu. Der Apparat ist ein, wegen des Zolls,  verplombter und mit Messgeräten, Hebeln und Trichtern ausgestatteter Glaskasten. Er ist die einzige Möglichkeit für den Brennmeister (Stillman), des Ergebnis der Destillation zu prüfen, ohne dass er dabei direkt den Alkohol begutachten kann. Mit Hilfe des Safes kann der Stillman den " Middle Cut" von "Foreshot" und "Feints" trennen.



Spirit Still:

Die Spirit Still ist die letzte Brennblase, in der das endgültige Destillat erzeugt wird, welches dann in Fässer zur weiteren Reifung abgefüllt wird. Jedoch wird nur ein gewisser Teil, der sogenannte "Middle Cut" abgefüllt, Vor- und Nachlauf werden einererneuten Destillation zugeführt.



Steeping:

Bevor die Gerste beim Mälzen zum Keimen gebracht wird, weicht man diese in großen Bottichen in Wasser ein. Dieses Verfahren wird als Steeping bezeichnet.



Stein, Robert

Schottischer Erfinder. Robert Stein entwickelte 1826 die sogenannten "Patent Stills",  mit denen ein kontinuierlicher Brennvorgang ermöglicht wurde. Das bietet zum einen die Möglichkeit, auch anderes, ungemälztes Getreide zu brennen, zum anderen einen wesentlich höheren Ausstoss. Damit war der Grain Whisky geboren, der mit Malt verschnitten den Blended Whisky ergibt.



Steuer:

Wo legal Spirituosen gebrannt oder verkauft werden fallen Steuern an. Diese machen häufig einen hohen Anteil am Verkaufspreis aus und das nicht nur in Deutschland. So beträgt die Branntweinsteuer in Deutschland 25,50 DM für einen Liter reinen Alkohol. Umgerechnet auf eine typische Whiskyflasche mit 0,7 Litern Inhalt und 40 Vol. % Alkohol macht das 7,14 DM. Dazu kommt dann noch die MwSt.. In Großbritannien fällt für die gleiche Flasche eine Alkoholsteuer von 5,87 Pfund an, was knapp 20 DM entspricht. Der MwSt.-Satz beträgt dort 17,5 %. Noch höher fällt die Besteuerung z.B. in den skandinavischen Ländern aus.



Still:

Die Still, also die Brennblase, wird meist aus Kupfer hergestellt. Versuche mit Stills aus Edelstahl brachten nicht die gewohnte Qualität und wurden deswegen wieder eingestellt. In der Regel wird Whisky in zwei oder drei Destillationsvorgängen hergestellt. Man unterscheidet zwischen dem klassischen "Pot Still Verfahren", bei dem nach jeder Destillation die Still gereinigt und neu befüllt wird und dem "Patent Still Verfahren", mit dem ein kontinuierlicher Brennvorgang ermöglicht wird. Schottischer Malt Whisky wird ausschließlich in "Pot Stills" hergestellt.



Still House / Still Room:

Als Still House wird das Gebäude bezeichnet, in dem die Brennblasen, also die Stills stehen. Meist haben diese Gebäude zwei Etagen, wobei sich die Brenner in den unteren befinden.



Stillman:

Brennmeister. Er ist verantwortlich für die Qualität des Destillats. Da er keinerlei direkten Kontakt mit dem Produkt hat, kommt es hier auf viel Erfahrung und Geschick an, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten.



Straight Whiskey:

Bezeichnung für unverschnittene amerikanische Whiskeys. Sie müssen aus einer Maische destilliert werden, die ausschließlich aus Getreide besteht. Außerdem gilt, ein "Straight Bourbon" muss einen Maisanteil von mindestens 51 % enthalten. Gleiches gilt für den Roggenanteil im "Straight Rye".



Suntory:

Japanischer Getränkekonzern. Die größte japanische Whiskyfirma stellt den weltweit drittgrößten Getränkekonzern mit Töchtern und Beteiligungen in vielen Ländern. Suntory wurde 1899 in Osaka gegründet und begann bereits 1929 mit der Herstellung von Whisky. Heute besitzt sie mit Hakushu die größte Malt-Destillerie der Welt. Die Herstellung erfolgt nach schottischem Vorbild. Auch in Schottland ist Suntory engagiert. So besitzen sie, nach der Übernahme von Morrison Bowmore, die Destillerien Auchentoshan, Bowmore und Glen Garioch. Außerdem sind sie an der berühmten Macallan Destillerie beteiligt. Im April 2014 übernahm das Spirituosenunternehmen Beam Inc. für 13,6 Milliarden US-Dollar und gründete das amerikanische Tochterunternehmen Beam Suntory.